Dieses Kapitel erklärt die Verwendung der Programmiersprache Pascal auf dem Raspberry. Das Kapitel erklärt die Arbeitsabläufe und demonstriert die Verwendung von Pascal mit einigen Kurzbeispielen.
Pascal-Compiler werden in der Regel in Pascal geschrieben. Zur Verbreitung von Pascal haben die an der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürich entwickelten, in Pascal geschriebenen Pascal-Compiler wesentlich beigetragen. [Unterscheidung:
Die an der ETH Zürich entwickelten portablen Pascal-Systeme bestehen aus einem Compiler und einem Interpreter, die beide in Pascal geschrieben sind. Der Compiler erzeuget Bytecode (sogenannten P-Code) für einen abstrakten Rechner. Der P-Code wird durch den Interpreter ausgeführt. Das Problem der Codeerzeugung für einen bestimmten Prozessor wird so umgangen.
Die portablen Pascal-Systeme implementieren die ISO-Norm ISO 7185 sehr genau. Wenn man einen normkonformen Compiler benötigt, bietet sich die Verwendung eines der portablen Systeme der ETH Zürich an.
Pemberton: Pascal Implementation Pascal-P4 Pascal-P5 Pascal-P6 The P4 Compiler The P5 Compiler
Für die Compilierung von Pascal wird nicht alles aufgeboten, was die Informatik zu bieten hat. Es wird im Gegenteil darauf geachtet, einfache Verfahren zu verwenden und unter Verzicht auf komplizierte Verfahren einen verständlich aufgebauten und zuverlässigen Compiler bereitzustellen.
Die Verwendung eines einfachen Compilierungsverfahrens ist für Pascal möglich, weil schon beim Entwurf der Sprache darauf geachtet wurde; Konstruktionen zu vermeiden, die nur mit aufwendigen Verfahren compiliert werden können. Konkret wurde darauf geachtet, die Sprache so zu gestalten, dass ein rekursiv absteigender Parser verwendet werden konnte, der immer nur genau ein Nachfolgesymbol lesen muss, um fortfahren zu können. (recursive descent parser with one token look-ahead. [Pascal hat eine LL(1)-Grammatik, die eine sackgassenfreie Top-Down-Analyse ermöglicht.])